Prokofjews späte Cellosonate ist untrennbar mit dem Namen Mstislaw Rostropowitsch verbunden. Der gerade 20-jährige Cellist begeisterte den Komponisten 1947 bei einem Auftritt in Moskau so sehr, dass er ihm spontan ein ganz auf seine Fähigkeiten zugeschnittenes Werk versprach. Gemeinsam legten sie im Juni 1949 letzte Hand an die technisch höchst anspruchsvolle Duosonate. Sie wurde noch im selben Monat vor dem Staatlichen Komitee für Kunstangelegenheiten erstmals aufgeführt. Für die Drucklegung wurde eine halsbrecherische Schlusspassage durch eine leichtere Alternative entschärft – was wohl nicht unwesentlich zur Verbreitung der Sonate beitrug.
Die vorliegende Henle-Urtextausgabe bietet dieses Cello-Meisterwerk des 20. Jahrhunderts erstmals auf Grundlage aller authentischen Quellen. Prokofjew-Spezialist Simon Morrison erhellt in seinem Vorwort Entstehung und Publikation der Sonate im Kontext der sowjetischen Kulturpolitik.
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